Tram-Museum Zürich - Zeichnung 'Loisl'


ZOS Ce 2/2_1, Baujahr 1987. Heute das älteste betriebsfähige elektrische Strassenbahnfahrzeug der Schweiz.

Foto: Tram-Museum Zürich

Unter der Führung der Maschinenfabrik Oerlikon wurde 1895 die Aktiengesellschaft 'Strassenbahn Zürich-Oerlikon-Seebach' ZOS gegründet. Auf Gesuch hin wurde die Konzession für die Stammstrecke Leonhardsplatz (Central)-Stampfenbachstrasse-Milchbuck (Stadtgrenze)-Oerlikon-Seebach erteilt. Die Konzession erlaubte der ZOS die Gleise der 'Städtischen Strassenbahn Zürich' StStZ über die Bahnhofsbrücke zum Hauptbahnhof miteinzubeziehen. Diese Möglichkeit hat die ZOS angeblich nie genutzt. Die ZOS verkehrte nach Oerlikon im 6-Minuten-Takt. Nach Seebach pendelte sie im 12-Minuten-Takt.
Von weiteren beantragten Konzessionen machte die ZOS nie Gebrauch. Ausser der Zweigstrecke Oerlikon-Schwamendingen. Diese wurde am 31. Mai 1906 eröffnet. Am 29. August 1908 wurde die Strecke Seebach-Glattbrugg in Betrieb genommen. Der Betrieb war rentabel.

Foto: Tram-Museum Zürich

Ergänzend der Text der Neujahrskarte 2016 an unsere Mitglieder:

Am 22. Oktober 1897 eröffnete die Strassenbahngesellschaft Zürich – Oerlikon – Seebach (ZOS) den Betrieb auf ihrer Stammstrecke Central – Stampfenbach – Milchbuck – Seebach mit 15 Motorwagen Ce 2/2. Diese grün gestrichenen Wagen waren bei der Schweizerischen Industriegesellschaft Neuhausen gebaut worden, während die elektrische Ausrüstung von der Maschinenfabrik Oerlikon stammte.

Anfänglich hatten diese Wagen offene Plattformen und zur Stromabnahme diente eine Trolleystange. Schon wenige Jahre später wurden die Plattformen mit verglasten, käfigartigen Vorbauten versehen und die Einstiege mit Schiebetüren verschlossen. 1916 wurden die Trolleystangen durch Lyrabügel ersetzt.

Als Folge der Beschaffung von moderneren Fahrzeugen kamen die Wagen der ersten Generation meist nur noch für Nebenaufgaben zum Einsatz. Im Mai 1931 wurde die ZOS von der Städtischen Strassenbahn Zürich (StStZ, heute VBZ) übernommen und die neueren Fahrzeuge der ZOS dienten als blau-weisse Wagen noch manche Jahre auf dem StStZ-Netz. Die Wagen 1 – 15 allerdings waren technisch so überaltert, dass sie nicht mehr als Motorwagen weiter verwendet werden konnten. Mit Ausnahme des Wagens Nr. 1 wurden sie in Anhängewagen umgebaut. Die Nr. 1 aber kam zur Forchbahn (FB) und wurde dort als Dienstwagen, primär für Schneeräumungsarbeiten, eingesetzt. Unter der Bezeichnung Xe 2/2 Nr. 51 hat dieser Wagen bis 1966 der Forchbahn wertvolle Dienste geleistet. Allerdings war der Wagen am Schluss in einem höchst jämmerlichen Zustand. Er wurde in Esslingen abgestellt und sollte mit anderem alten FB-Rollmaterial einem Altstoffhändler verkauft werden.

Im Februar 1967 entdeckte ein Reporter der Zeitung "Die Tat" dieses ehemalige ZOS-Fahrzeug in seinem desolaten Zustand und berichtete darüber. Fast zur gleichen Zeit erfolgte die Gründung des Vereins Tram-Museum Zürich (TMZ). Diesem Verein gelang es in der Folge den ehemaligen ZOS-Wagen Nr. 1 zu erwerben. 1977 begann man dann mit den sehr aufwändigen Restaurierungsarbeiten. Den Mitgliedern des Vereins Tram-Museum Zürich gelang es in über 10'000 Arbeitsstunden "aus einem Schrotthaufen ein Bijou zu machen" (NZZ). Anlässlich der Eröffnung der Tramlinien nach Schwamendingen am 1. Februar 1986 stand der älteste Tramwagen der Schweiz, der Ce2/2 Nr. 1 der ZOS, nochmals im Einsatz. Heute bildet er das Paradestück im Tram-Museum Zürich und erfreut dort alle Tramfreunde, ganz besonders jene aus Seebach.


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